Haltbarkeit von Künstlerfarben

Können Künstlerfarben schlecht werden?

Die Firma Schmincke hat sich diese Frage gestellt und ist der Farbe auf den Grund gegangen. Schmincke ist eine im Jahre 1881 gegründete Firma, die es sich zum Ziel gemacht hat Hauptlieferant bester Künstlerfarben aller Art und auch im Service an der unangefochtenen Spitze zu sein. Wie man aus diesem Ziel entnehmen kann, stellt Schmincke Künstlerfarben und Zubehör aller Art her. Das Unternehmen hat bereits vier Generationen durchlebt und wird seit 1998 von Nils Knappe geleitet. Im Wandel der Zeit sind sie jedoch ihrem Firmenleitspruch immer treu geblieben: ” Meliora Cogito“, was ins Deutsche übersetzt soviel bedeutet, wie “ich trachte nach dem besseren” und sogar in dem Firmensiegel auf vielen Produkten festgehalten ist.

In Bezug auf die Frage ‘Können Künstlerfarben “schlecht” werden?’ haben sie einiges herausgefunden. Zuerst einmal, kann man das genaue Verfallsdatum einer Farbe nur sehr vage bestimmen, da es Materialbedingt viele Unterschiede in der Beschaffenheit und im Ungang gibt. Auch die Lagerung und die äußeren Faktoren spielen dabei eine große Rolle. Deshalb gibt es auf Farben kein Verfallsdatum, lediglich die Fertigungsnummer hilft dem Verbraucher das Produktionsdatum zu erkennen und somit das Alter der Farbe zu errechnen.

Bei Pastellfarben kann bei trockener Lagerung eine unbegrenzte Haltbarkeit erreicht werden, da sie aus purem Pigment bestehen. Sie sind die am längsten haltenden Künstlerfarben.

Auch Harz-Ölfarben bzw. Ölfarben sind aufgrund ihres Öl- oder Harz-Ölgehaltes sehr lange haltbar. Wenn die Tuben nach jedem Benutzen luftdicht verschlossen werden und unbeschädigt sind, sind die Farben auch nach einigen noch Jahren vermalbar. Allerdings kann sich dann die Trocknungszeit der Farben verlängert haben.

Aquarell oder Gouachefarben in Tuben sind aufgrunddessen, dass sie auf Wasserbasis hergestellt sind in ihrer Haltbarkeit eingeschränkter. Sie sind ca. 5 Jahre, oft aber auch länger haltbar. Ein großer Vorteil bei diesen Farben ist, dass es kein Problem ist wenn sie einmal eingetrocknet sind, man kann sie ganz einfach mit etwas Wasser wieder anlösen und dann verwenden.

Aquarellfarben im Näpfchen sind ähnlich den Ölfarben nahezu unbegrenzt haltbar, wenn sie richtig gelagert werden. Wer nach jeder Benutzung darauf achtet, dass kein wasser im Näpfchen stehenbleibt und die Kästen erst verschließt wenn die Farben getrocknet sind, der wird ewig Freude an seinen Farben haben. Eine Lagerung bei Raumtemperatur hat sich zusätzlich als günstig erwiesen.

Acrylfarben auf Wasserbasis sind bei luftdichter und normaltemperierter Lagerung ungefähr 5 Jahre haltbar. Sie sind im Gegensatz zu den Aquarell-/Gouachefarben jedoch eingetrocknet nicht mehr verwendbar und müssen dann leider entsorgt werden.

Aus diesen Erkenntnissen kann man schließen, dass Künstlerfarben nicht “schlecht” werden können. Wenn sie frostfrei und nicht zu warm gelagert werden und die Tuben dabei unbeschädigt und gut verschlossen sind, können sie sogar erstaunlich lange Lebzeiten haben. Kurzum: ein gewissenhafter Umgang verschafft in punkto Künstlerfarben längere Freude am Malen!